Der nachfolgende Antrag auf Neubau eines Kindergartens wurde von der UBL in der Gemeinderatssitzung am 09.10.2018 eingebracht:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Klüpfel,
werte Kollegin und Kollegen des Gemeinderats,

im Jahr 2018 ist es endlich gelungen, in jedem der beiden Kindergärten eine neue Kleinkindgruppe zu installieren. Dies war absolut notwendig, da es bereits seit geraumer Zeit Wartelisten für diese Einrichtungen gab. Einige Eltern mussten ihr Kind in Krippen außerhalb Leinachs unterbringen, oder mussten den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt verschieben, was eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung zur Folge hatte.

Wie die aktuell stetig steigenden Geburtenzahlen zeigen (Stand 20. August schon 31 Geburten im Jahr 2018), ist der Trend ungebrochen und so wird es in Leinach auch in den kommenden Jahren einen großen Bedarf an Krippen- und folglich auch Kindergartenplätzen geben.

Nach derzeitigem Stand steuern wir 2018 womöglich auf einen neuen Geburtenrekord für Leinach zu, der es unbedingt notwendig macht, weitere Planungen bzgl. eines Kindergartenneubaus anzugehen und zügig voranzutreiben.

 

In einem persönlichen Gespräch mit dem neuen Leiter des Kindergartens Barbara Gram, Herrn Stefan Lemke, gab dieser an, dass die beiden neu geschaffenen Kleinkindgruppen bereits wieder voll belegt seien und man bereits wieder eine Warteliste eingerichtet hat. Hier sind jedoch ein Teil der Geburten 2018 noch gar nicht berücksichtigt. Die Lage im Kindergarten Barbara Gram spitzt sich bereits jetzt wieder zu, die in St. Elisabeth sei nicht wirklich besser, wie Herr Lemke in einem Gespräch mit der Leiterin, Frau Katharina Issing, erfahren hat. Herr Lemke sieht demnach einen dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf die Schaffung zusätzlicher Krippen- und Kindergartenplätze. Erfahrungsgemäß würden derzeit rund 50-70% der Eltern ihre Kinder frühzeitig in eine Krippeneinrichtung geben, was im Falle Leinachs demnach einen Bedarf von mindestens 20-25 Plätzen für das Jahr 2019 bedeuten würde. Dies entspräche zwei weiteren Kleinkindgruppen. (Anm. des Verfassers: zwischenzeitlich sind es Leinach sogar rund 80% der Eltern, die ihr Kind mit ca. einem Jahr in die Krippe geben)

 

An die Planungen des Neubaugebiets „An der Linde 2“ sei erinnert, auch hier werden sich sicherlich überwiegend junge Familien wiederfinden, die auch an einem Krippen-/ Kindergarten-/ Schulplatz für ihr(e) Kinde(er) interessiert sein werden.

Außerdem soll, laut Vorgabe des Landratsamts Würzburg, der im September 2018 in Betrieb genommene Container, nur eine vorübergehende Lösung für zwei, max. drei Jahre darstellen, sodass diese eine darin untergebrachte Kleinkindgruppe 2020/21 auch wieder wegfallen wird.

 

Die Unabhängigen Bürger Leinach stellen hiermit den Antrag, zeitnah – also noch im Jahr 2018 – ein Architekturbüro mit der Planung eines Kindergartenneubaus mit mindestens zwei Kleinkind- und einer entsprechenden Anzahl von Kindergartengruppen auf einem gemeindlichen Grundstück zu beauftragen.

Als Baufläche würde sich hier das Grundstück neben dem bestehenden Kindergarten Barbara Gram anbieten, womit gleichzeitig ein weiterer Lückenschluss zwischen den beiden Ortsteilen vollzogen werden könnte.

Natürlich müssen für eine Maßnahme dieser Art und Größenordnung Fördermittel im größtmöglichen Umfang ausgenutzt werden.

 

Hier noch die Pressemitteilung zu diesem Tagesordnungspunkt von Herbert Ehehalt in der Mainpost, bzw. auf Mainpost-Online:

Sowohl im Kindergarten St. Elisabeth, als auch im Barbara-Gram´schen-Kindergarten, war im laufenden Jahr durch die Gemeinde schon das Raumangebot zur Kleinkindbetreuung erweitert worden. Weil sich nach dem Trend weiterhin eine sprunghafte Entwicklung der Geburtenzahlen im Leinachtal abzeichnet, sind weitere Betreuungsplätze erforderlich.

Dem Gemeinderat lag deshalb zur jüngsten Sitzung ein Antrag des UBL-Vorsitzenden (Unabhängige Bürger Leinach) Michael Väth vor. Für die UBL-Fraktion forderte Väth die Beauftragung eines Architekturbüros zur Planung eines Kindergartenneubaus noch in diesem Jahr.

Derweil untermauerte Bürgermeister Uwe Klüpfel (CFW) die Notwendigkeit mit aktuellen Belegungszahlen beider Kindergärten und der Grundschule. Gleichzeitig terminierte Klüpfel bereits in der  42. Kalenderwoche einen Besichtigungstermin für ein Referenzobjekt in Waldbrunn.

Zur Kleinkindbetreuung wurde zuletzt mit dem Umbau einer Wohnung im Kindergarten St. Elisabeth das Raumangebot erweitert. Und auch die vorübergehende Unterbringung einer solchen Gruppe im Barbara-Gram´schen-Kindergarten in einem Wohncontainer sorgte für Entspannung.

Dennoch lassen alleine die Geburtenzahlen für die ersten sieben Monate dieses Jahres bei allen Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen: Bis zu Beginn der Sommerferien waren nach Aussage von Bürgermeister Uwe Klüpfel bereits 31 Neugeborene registriert. Damit zeichnet sich für die Gemeinde Leinach ein nie da gewesener Geburtenrekord ab. Dies, obwohl im Mittelwert in den vergangenen fünf Jahren jeweils 31 Neugeborene gezählt wurden.

Nach den Auswertungen des Einwohnermeldeamtes, beider Kindergärten und der Grundschule, werden Kleinkindgruppen nach dem ersten Geburtsjahr, sowie die Mittagsbetreuung von Kindern der ersten drei Klassen jeweils von achtzig Prozent wahrgenommen. „Sobald die aktuellen Neugeborenen die Regelgruppen der Kindergärten besuchen, werden wir ein Platzproblem bekommen. Die Dringlichkeit setzt sich auch in der Grundschule fort. Im Jahr 2015 waren 36 Geburten zu verzeichnen. Somit wird es ab dem Schuljahr 2021 wieder zwei erste Klassen geben“, folgerte Klüpfel.

Darüber hinaus verwies Michael Väth in dem für die UBL-Fraktion eingereichten Antrag auf die beabsichtigte forcierte Ausweisung des Baugebiets „Linde 2“. Aus den dort voraussichtlich mehr als vierzig Bauplätzen und deren Bebauung durch junge Familien wird sich nach Väths Überzeugung weiterer Platzbedarf für die Kindergärten und Grundschule ergeben.

In seinen Ausführungen sprach sich Klüpfel eindringlich gegen eine zweite Containerlösung aus. Gleichzeitig forderte Klüpfel vom Ratsgremium Überlegungen in alle Richtungen. „Wo allerdings ein Neubau entstehen kann, können wir uns alle vorstellen“, sagte Klüpfel. Im UBL-Antrag für einen Neubau wird die schon im Eigentum der Gemeinde befindliche Fläche neben dem Barbara-Gram´schen-Kindergarten empfohlen.

Quelle: Mainpost-Online, 15.10.2018