Blickt man auf das zu Ende gehende Arbeitsjahr im Gemeinderat zurück, wird schnell klar, dass neben den jährlich wiederkehrenden Themenfeldern wie z.B.: Straßenunterhalt, Waldwirtschaft, Bauangelegenheiten und Dorfsanierung, die Errichtung eines Einkaufsmarktes und die Gestaltung der neuen Ortsmitte die wichtigsten Arbeitsbereiche waren.
Durch die Energiewende der Bundesregierung kamen im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes neue Sichtweisen hinzu. Besonders im Hinblick auf die Ausweisung sogenannter „Vorrangflächen für Windkraftanlagen“ sind bisherige Standorte anders zu bewerten. Doch eine ungebremste Ausdehnung der Standorte für Windkraftanlagen – sogar in unserem Gemeindewald – darf es trotz großer augenscheinlich finanzieller Verlockungen keinesfalls geben. Auch hier gilt ganz besonders eine fundierte Kosten-Nutzen-Rechnung als Basis für grundlegende, das Gemeindebild über Jahrzehnte maßgeblich beeinflussende Entscheidungen, heranzuziehen.
Unserem wichtigsten Ziel, der Errichtung eines Einkaufsmarktes in der neuen Ortsmitte, sind wir ein Stück näher gekommen. Nach der Verlegung der Fernwasserleitung wurden die Planungen für Bankgebäude und Einkaufsmarkt entsprechend angepasst und mittlerweile beim Landratsamt eingereicht. Mit der Verlegung von Wasser- und Telefonleitungen hat die Erschließung unseres Zukunftsprojektes begonnen. Unser Ziel – die Eröffnung des Einkaufsmarktes im Jahr 2012 – rückt immer näher. Allerdings gibt es auf dem Weg zum Erreichen dieses Zieles durchaus unterschiedliche Auffassungen, die wir näher betrachten sollten!
Nachdem auf der vorgesehenen Fläche aus Platzgründen die kostspielige Verlegung der Fernwasserleitung ins Spiel kam, haben die Unabhängigen Bürger Leinach (UBL) einen anderen Standort bevorzugt. Links der Zufahrt zur ehem. Gärtnerei war unser Alternativ-Vorschlag.
Besonders die finanziellen Aspekte, gerade im Hinblick auf den Gemeindehaushalt, waren gewichtige Argumente, die dafür sprachen, den ursprünglich geplanten Standort zu verändern. Doch leider fand diese Alternative keine Mehrheit im Gemeinderat. Also wurde die Fernwasserleitung verlegt und das Baufeld umgeplant, so dass eine etwas größere Fläche entstand. Heute lauten die neuesten Kostenschätzungen für das Projekt über 700.000 Euro. Dabei sind die Kosten der Fernwasserverlegung noch nicht mitgerechnet! Hier nähern wir uns der Summe von 100.000 Euro deutlich. Kommen die angekündigten Verwaltungsgebühren des Wasserwirtschaftsamtes hinzu, werden wir diese Zahl sicherlich übersteigen. Wir meinen, das waren unnötige Ausgaben. Diese Summe wird die Gemeindekasse drastisch belasten, auch wenn die Ausgaben auf mehrere Haushaltsjahre verteilt werden. Wir sind heute schon sehr neugierig darauf und auch bange darüber, was die Kommunalaufsicht zu der höchst problematischen Haushaltsentwicklung sagen wird.
Jetzt entsteht natürlich schnell akuter Bedarf, die Einnahmenseite zu verbessern, so der Begriff aus dem Verwaltungshandbuch. Erste Auswirkungen sind hierbei schon erkennbar. Einer der Bauplätze neben dem Schule-Bauhof-Feuerwehrgebäude steht zum Verkauf. Aus unserer Sicht ist auch dieses Gelände Entwicklungsfläche für die neue Ortsmitte. Mit dieser Fläche muss behutsam umgegangen und sie darf keinesfalls verkauft werden. Weiter sind erste zaghafte Versuche erkennbar, an der Steuerschraube zu drehen. Die Haushaltsberatungen für 2012 machen deutlich; es steht ein finanzieller Kraftakt für unsere Gemeinde Leinach an. Weitere Schwierigkeiten zeichnen sich ab, weil die Gemeinde nicht komplett im Besitz der überplanten Fläche für das Bauvorhaben ist. Erfreulich ist, dass der Gemeinderat mehrheitlich unserem Vorschlag folgt, die Standorte des Einkaufsmarktes und des Bankgebäudes zu tauschen. So werden wenigstens die zukünftigen Parkplätze direkt neben dem neuen Einkaufsmarkt sein.
Eines ist natürlich klar: Dieses Projekt ist für unsere Dorfentwicklung von größter Bedeutung. Viele Probleme werden noch zu lösen sein. Aber wir sollten es dringend vermeiden, uns selbst die mächtigsten Stolpersteine in den Weg zu legen.
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