Die UBL-Fraktion hatte an den Gemeinderat den Antrag gestellt, eine Projektgruppe zu bilden, die sich u.a. mit der Weiterentwicklung bzw. Verbesserung der Nahversorgungs- situation in der Kommune auseinandersetzen sollte.
Die Notwendigkeit, eine solche Gruppe einzurichten, resultierte für die UBL aus dem Ergebnis ihrer Fragebogenaktion und den damit verbunden Diskussionen mit Bürgern im Rahmen ihres ZukunftsForums.
Über diesen Antrag wurde sehr kontrovers diskutiert, wobei die Gegnerschaft dieses Antrages kaum stichhaltige Argumente gegen die Einrichtung einer solchen Gruppe anführen konnte.
Dennoch kam es zunächst nicht zu einer Abstimmung über den Antrag.
Nichtsdestotrotz verkündete der Bürgermeister in der Bürgerversammlung im März, dass ein solcher Arbeitskreis, bestehend aus dem Bauausschuss und interessierten Bürgern, installiert werde.
Als nun die UBL auf eine Abstimmung zu ihrem Antrag drängte, war die Überraschung groß, denn die Mehrzahl der Gemeinderäte lehnte den Antrag mit 7:10 Stimmen ab! Offensichtlich war ihnen der Aufwand zu groß, sich in einer solchen Gruppe einzubringen. Oder aber die Räte halten die aktuelle Nahversorgungssituation – auch auf Dauer – für ausreichend und eine Verbesserung nicht für erforderlich?!
Erstaunlich auch die Haltung des Bürgermeisters, der für die Verwirklichung seiner Ankündigung in der Bürgerversammlung so gut wie keine Werbung einbrachte.
Hier wurde wieder einmal deutlich, wie wenig Gedanken sich einzelne Gemeinderäte über die Entwicklung der Kommune machen, bzw. darüber, wie viel Aufwand es bedeutet, sich mit bestimmten Themen, die dem Bürger am Herzen liegen, intensiv zu befassen und deren Ausarbeitung ausschließlich dem Wohl der Allgemeinheit dienen würden.
Möglicherweise hängt das Szenario damit zusammen, dass eine Momentaufnahme eine halbwegs ausreichende Versorgungslage vorgaukelt. Wir aber glauben, dass die künftige Entwicklung (Demografie, Infrastruktur, Bevölkerungsverhalten etc.) es erforderlich macht, Weichen zu stellen, die dieser Entwicklung auch Rechnung tragen.
So werden wohl die Rufer in der Wüste wieder einmal Recht behalten, indem sie verkünden: „Wieder mal eine Umfrage – und wieder wird sich nichts tun!“
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